Prof. Hans Georg Näder (HGN) bei der Vernissage der Neo-Rauch-Ausstellung am 10. September 2015 im Atelierhaus auf Bötzow

Neo Rauch auf Bötzow

„Sie sehen mich heute hier mit meinem Lieblingskünstler und meiner Lieblingskunst“, eröffnete Prof. Hans Georg Näder (HGN) bei der Vernissage der Neo-Rauch-Ausstellung am 10. September 2015 im Atelierhaus auf Bötzow. Wie immer, wenn hier zur Vernissage geladen wird, war das Publikum bunt gemischt. Vor den etwa 160 Gästen – unter ihnen zahlreiche prominente Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kultur – sagte Prof. Näder, dass er sein erstes Werk von Neo Rauch erst vor fünf Jahren erworben habe. Mittlerweile erlaubt seine Sammlung, die bis April 2016 zu sehen war, einen Überblick über das Schaffen von Neo Rauch.

In seinen meist großformatigen Gemälden setzt der Wegbereiter der Neuen Leipziger Schule auf spannungsreiche, kräftige Farben. „Die Fuhre“ (2013) beispielsweise basiert ganz auf einem Dreiklang der Primärfarben Rot, Gelb, Blau und ihrer Nuancen. Rauch verbindet kontrastierende, einander mitunter konterkarierende Sinn- und Bildelemente und schafft so eine große erzählerische Tiefe. Widersprüchliche Größenverhältnisse wie bei der Komposition „Der Chor“ (2011) regen den Betrachter an und erinnern an das mittelalterliche Prinzip der Bedeutungsgröße. Malerei, so Neo Rauch, sei für ihn „die Fortsetzung des Traums mit anderen Mitteln.“ Versatzstücke der Wirklichkeit sind in neue Zusammenhänge gebracht und verschlüsselt. Auch Hybriden aus Mensch und Tier treten in „Die Fuhre“ hervor.

Eventfotos: © FTWild

  19.10.2016