Menschen auf der Ausstellung „Balagan auf Bötzow“ in Berlin

Balagan auf Bötzow – Norbert Bisky

Die meisten Werke der Ausstellung „Balagan auf Bötzow“ sind in Tel Aviv entstanden. Hier hat Bisky im Rahmen eines Ateliertauschs mit seinem Künstlerkollegen Erez Israeli von Januar bis März 2015 gearbeitet. Doch Bisky hat mehr erlebt als Terror. Er war schon oft dort und liebt die Stadt. „Ich mag gar nicht weg hier“, sagte Bisky in einem Interview. Die Bauhaus-Architektur, die Palmengärten, die kleineren Dimensionen auch im Hinblick auf die Kunstszene und die direkte Auseinandersetzung mit der deutsch-israelischen Vergangenheit: All das fasziniert Bisky.

Balagan nennt der Künstler diese Ausstellung. Inhaltlich und kon­zeptionell schließt sie an die Paraisópolis-Arbeiten an. Der aus dem persischen stammende Begriff „Balagan“, so erklärt Norbert Bisky, bedeutet Unordnung, Wirrwarr, Chaos und sei in Israel ein sehr ge­bräuchliches Wort zur Beschreibung verschiedenster Alltagssituatio­nen wie Party, Lebensfreude und Ausgelassenheit, das an jeder Ecke zu hören ist. Bezogen auf die gezeigten Arbeiten wurde „Balagan“ zur Metapher für das Urbane schlechthin, das Gefühl der Undurch­dringlichkeit unserer realen und virtuellen Lebenswelten.

HGN: Es ist die positive, die faszinierende und doch riskant abgründige Sicht auf die globalen Sphären, in denen wir uns bewegen, und die politischen Um­stände, denen sich keiner wirklich entziehen kann. Ich danke Norbert Bisky, dass er sich auf dieses Abenteuer einge­lassen hat.

Eventfotos: © FTWild

  23.05.2015